13.03.2016 – Bangkok
Die Stadt hat ca. 8,3 Mio Einwohner (in der Metropol-Region leben etwa 15 Mio). Mit 17 Mio ausländischen Touristen ist Bangkok (nach London) die am zweit häufigsten besuchte Stadt der Welt.
Nach Kambodscha und insbesondere Myanmar finden wir uns in einem modernen Land und einer pulsierenden Großstadt. Achtspurige Highways über den normalen Straßen und darüber fährt dann noch der Skytrain, eine schnelle S-Bahn. Moderne Shopping-Center unterscheiden sich nur marginal von Weser-Park und Co. Im Unterschied zu Yangon kann man unter bis zu fünf Spuren eine wählen, in der man im Stau stehen möchte.

Sonntagsprogramm

Wir haben heute noch kein Programm und machen uns zu Fuß auf den Weg. Man hat oft das Gefühl, dass es nicht weitergeht, aber wenn man die Hemmung verloren hat, durch private Hinterhöfe zu gehen, erreicht man sein Ziel, auch wenn wir eigentlich keines haben. Spätestens in China-Town wird uns bewusst, dass Sonntag und alles geschlossen ist.
Wir laufen hier durch einen Bezirk, in dem mit Ersatzteilen von Autos gehandelt wird. Wenn das die zu verbauenden Ersatzteile sind, möchte man die defekten Teile lieber nicht sehen.
Dies ist sicher eine Gegend, in der man sich auch in der Woche gut bewegen kann, ohne mit Verkaufsabsichten konfrontiert zu werden. Anmache wie „Wolle Hintelachse kaufen“ oder „Blauche Getliebe? mache gute Pleis“ kann man sich kaum vorstellen.
Tuc-Tuc-Trouble
Eigentlich wollten wir mit dem Boot zum Hotel zurück, aber ein Tuc-Tuc-Fahrer, den wir nach dem Weg fragen, macht uns ein Angebot, dass man nicht ablehnen kann. Wir sind gemütliche Tuc-Tucs aus Sein Reap schon gewohnt und konnten daher nicht ahnen, dass in den hiesigen Tuc-Tucs Formel-1-Motoren getestet werden und wir ausgerechnet an einen Fahrer geraten, der durch ständiges Training hofft, seinem Traum als Rennfahrer etwas näher zu kommen. Da am Sonntag nicht viel Verkehr ist, hat er die Möglichkeit, uns von seinen Fahrkünsten zu überzeugen.

Wenn es trotzdem nicht schnell genug geht, wechselt er auf der vier- bis sechsspurigen Straße einfach in den Gegenverkehr und übt hier Slalom um die entgegenkommenden Fahrzeuge. Nun haben wir endgültig Schweißflecken bis zu den Kniekehlen. Als wir endlich ankommen, wundert er sich über den ausbleibenden Applaus unsererseits. Aber wir sind froh, diesen Höllenritt beendet zu haben.
Wir fahren später noch zweimal Tuc-Tuc. Immer aufregend, aber nie wieder geraten wir an ein Fahrzeug mit solch starker Motorisierung.
14.03.2016
Königspalast
Und ich hatte gedacht, der Peterspalast in St. Petersburg ist das Maß aller Dinge, was Prunk angeht. Aber der Königspalast legt die Messlatte vielleicht noch ein bisschen höher.
Viel Gold ist verbaut und die kunstvollen Bearbeitungen der Oberflächen atemberaubend. Natürlich sind wir hier nicht allein, sondern teilen uns das großzügige Palastgelände insbesondere mit zahlreichen Horden von Chinesen.
Unsere thailändische Begleiterin weist aber immer wieder darauf hin, dass wir viel Glück haben, weil es noch nicht so voll ist. Was sie damit meint, wird klar, als wir die Palastanlage verlassen. Ein unüberschaubares Menschenmeer begehrt Einlass, es gibt lange Schlangen vor dem Tor. Schnell weg …

Fahrt durch die Thonburi Khlongs
Aufgrund seiner zahlreichen Kanäle wurde Bangkok früher auch „Venedig Asiens“ genannt. Abgesehen vom Chao-Phraya-Fluss, der Bangkok durchquert, ist davon nichts mehr zu sehen. Erst eine Fahrt durch die Khlongs vermittelt einen Eindruck vom Leben an den Kanälen.
15.03.2016
Unser erstes Ziel liegt ca. 100 km süd-westlich von Bangkok. Die „Atmosphäre“ auf den Landstraßen (meist mindestens vierspurig) hat nichts mit denen der Nachbarländer Kambodscha oder Myanmar gemeinsam.

Wir befinden uns in einem modernen Land, die Unterschiede zu Deutschland sind eher klimatisch begründet. Man könnte meinen, man fährt durch Andalusien.
Nach etwa 70 km fahren wir durch Mae Klong. Hier gibt es einen Markt der unmittelbar an einem Eisenbahngleis liegt. Achtmal am Tag fährt hier der Zug durch. Die Händler haben Routine darin, ihre Marktstände in Sicherheit zu bringen. Als wir dort sind, kommt leider gerade kein Zug. Aber die Durchfahrt ist auf einigen Youtube-Videos zu sehen. https://www.youtube.com/watch?v=QIqoK-xaW84
Damnoen Saduak Floating Market
Mit einem Longtail-Boot geht es durch die Kanäle zum Floating Market. Hier wird noch tatsächlich aus dem Boot heraus verkauft, auf den Booten gekocht, gekauft und gegessen. Inzwischen ist das natürlich kein touristischer Geheimtipp mehr und der Markt hat sich auf dem „Festland“ erweitert.
Phra Pathom Chedi in Nakhon Pathom

Hier handelt es sich um nicht mehr und nicht weniger als die größte Pagode der Welt. 127 Meter hoch und mit einem entsprechenden Durchmesser. Da hat man Verständnis, dass auf eine Vergoldung verzichtet wurde und die Pagode mit Keramikfliesen versehen ist. Die Ursprünge der Pagode reichen in das 700 Jahrhundert zurück. Die Ruine wurde erst im 19. Jahrhundert wiederentdeckt und renoviert.
16.03.2016
Sukhotai Traimit (der goldene Buddha)

Im Wat Traimit am Rande von China Town befindet sich der größte goldene Buddha der Welt. Vor über 700 Jahren gefertigt, etwas mehr als 3 Meter hoch und 5,5 Tonnen schwer, eine beeindruckende Statue. Der Kopf ist aus fast reinem Gold, nach unten nimmt der Goldanteil aus Stabilitätsgründen etwas ab. Aber als Altersversorgung dürfte es reichen …

Dabei hatte man das Gold einfach vergessen. Um den Wert des Buddha zu verschleiern wurde er mit Gips überzogen – wann ist nicht bekannt. Erst 1955 wurde das Gold im Rahmen von Renovierungsarbeiten wiederentdeckt.
Wat Pho
Dieser Tempel liegt unmittelbar südlich des Königspalasts und stammt aus dem 17. Jahrhundert. Hauptattraktion ist ein 46 langer und 15 Meter hoher liegender, vergoldeter Buddha.
Auf dem Tempelgelände gibt es auch eine kleine Schule. Wir haben hier in Asien die ersten übergewichtigen Kinder gesehen. Eine Folge des in Bangkok überall auch angebotenen „modernen“ Fastfoods als Alternative zu den traditionellen Garküchen.

Wat Benchamabophit („Marble Temple“)
Ende des 19., Anfang des 20. Jahrhunderts ließ der damalige König hier in einem Gartengelände die Tempelanlage errichten. Nach dem großen goldenen Buddha wirkt der Haupt-Buddha für uns schon fast etwas bescheiden (nur 2,5 Tonnen vergoldete Bronze).

Ein im Jahr 1900 ausgehobener Graben dient zur Trennung der Wohnbereichs der Mönche vom „heiligen Bereich“.