Okavango-Delta – Botswana (16.05.-19.05.2015)

Botswana

Fläche:                  581.730 qkm (Vergleich Deutschland 357.340 qkm)
Einwohner:        2,0 Mio. (davon etwa 2 % europäischer Abstammung)
Bruttoinlandsprodukt/Einwohner: 7.800 US$

map. Botswana
Reiseroute

Botswana ist etwas kleiner als Namibia, aber ähnlich dünn besiedelt. Der größte Teil der Landesfläche besteht ebenfalls aus Wüste bzw. Halbwüste. Das Land war britische Kolonie und ist seit 1966 eine selbständige Republik. Es gilt als Muster für Demokratie in Afrika. Es gibt kaum Korruption (die niedrigste in ganz Afrika; der Korruptionsindex ist geringer als z. B. in Spanien, Italien oder Polen). Die Währung – der Pula – ist entsprechend stabil. Aber Botswana ist eines der Länder mit einer sehr hohen HIV-Infektionsrate (23% aller Erwachsenen).

Auch hier sind als Folge der Missionierung etwa 50 % der Bevölkerung Christen (meist Protestanten).

Neben den Bodenschätzen (70% des Exports entfallen auf Diamanten), der Fleischproduktion spielt der Tourismus eine große wirtschaftliche Rolle.


Okavango-Delta – Kanana Bush Camp (16.05.2015)

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Das Camp ist praktisch nur durch die Luft zu erreichen, denn es liegt mitten im Okavango-Delta und ist von zahlreichen Wasserläufen umgeben.

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Auf dem Weg vom Air-Strip zum Camp sehen wir schon einen Leoparden und zwei sehr relaxte Löwenmännchen.

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Insbesondere für einen Leoparden haben wir schon deutlich mehr Aufwand betrieben.

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Am Nachmittag geht es dann noch einmal raus in die völlig veränderte Landschaft. Aufgrund des Wasserreichtums ist alles grün. Lässt man den Blick schweifen, könnte es sich auch um eine Gegend in Niedersachsen, wenn nicht gerade eine Giraffe herumsteht.

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So schön das Camp ist, das Dinner war das lausigste, was wir je bekommen haben. Fast rohe Kartoffeln, mit einem Klacks farb- und geschmackloser Reis-Pampe („Risotto“) und einem Stück Knochen vom Ochsenschwanz (aber am nächsten Tag haben war es schon viel besser).

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Unsere Unterkunft. Direkt in den Weidegründen der Flusspferde. Morgens werden wir von bewaffneter Begleitung abgeholt und nach Sonnenuntergang wieder entsprechend eskortiert.

Während in den Camps in der Wüste oder Halbwüste nachts der Wind meist der lauteste Begleiter war, machen wir hier eine neue Erfahrung.

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Nachtaktiver Krachmacher

Tausende von kleinen Fröschen sorgen für eine gewaltige Geräuschkulisse, aber nur bis etwa 03:00 Uhr. Gegen 05:00 beginnen dann allerdings die Vögel mit ihrem Konzert. Man hätte also eine ruhige Stunde, wenn nicht die Flusspferde – die nachts auf der Suche nach Grünzeug quer durch das Camp marschieren – mit ihrem riesigen Resonanzkörper grunzen würden.

Die Afrikaner haben hier teilweise putzige Vornamen. Waren es in Namibia auch bei den Schwarzen noch uns geläufige Namen wie Johann oder Richard, treffen wir hier auf Owner, Foster (wie das Bier), Lucky oder Barbie (die glücklicherweise noch sehr schlank ist).

Mokoro-Tour (17.05.2015)

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Nach dem Frühstück (wecken um 06:00 Uhr) geht es zunächst mit einem ziemlich flotten Boot durch die Sümpfe. Auf einer Insel steigen wir um in ein Mokoro. Ein Einbaum (der inzwischen aus einer Plastikpalme hergestellt wird), der von Foster mit einer Stange – fast wie eine Gondel in Venedig – durch die Sümpfe manövriert wird. Eine herrliche Landschaft, unzählige Vögel und Tiere am Ufer.

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Letschwe – eine Antilope, die ausschließlich am seichten Wasser lebt

Der Blick auf die unbeschreibliche Natur wird nur unterbrochen durch Überlegungen „Wie komme ich aus diesem Ding bloß wieder raus“. Da wir einen „Bush-Stop“ brauchen, können wir das gleich ausprobieren. Wir setzen auf einer Insel auf und versuchen, Leben in die eingeschlafenen Beine zu bringen. Es klappt. Toilette auch.

Safari zu Fuß (18.05.2015

Bevor wir zum nächsten Camp aufbrechen, unternehmen wir einen Walk durch die Wildnis. Obwohl wir sehr viel leiser sind als im Auto, kommen wir als „Fußgänger“ weit weniger nah an die Tiere heran als im Jeep. Die Fahrzeuge sind den Tieren offenbar geläufiger.

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Wir beobachten Stachelschweine beim Sex; das hat sogar unser Guide noch nicht gesehen.

Warzenschweine haben Spaß
Warzenschweine haben Spaß

Obwohl der Guide ein Gewehr bei sich hat, ist die Entspannung weg, als wir auf frische Spuren eines Leoparden treffen. Er muss ganz in der Nähe sein, war aber offenbar schon bei der Jagd in der Nacht erfolgreich.

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Okuti Camp

Auf zum nächsten Camp. Wir haben ein riesiges Zelt, allerdings mit einem ziemlich kleinen Bett. Das sei die Honeymoon-Suite. Die heißt wahrscheinlich so, weil in dieser kleinen Schlafstelle kuscheln gar nicht zu vermeiden ist. in der Nacht wird es lausig kalt. Morgens waren es nur 7 Grad. Da hat man sich Afrika anders vorgestellt.

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Links ist unser Zelt im Okuti-Camp

19.05.2015

Menschen, putziger als Tiere

Wir haben ja schon Menschen unterschiedlichster Nationalitäten und Mentalitäten kennengelernt. Eine Amerikanerin ist mit ihrem Mann und den zwei Töchtern unterwegs und im Busch immer mit Kamera und einem riesigen Stativ. Wenn sie das Stativ aufgebaut hat, sind die Tiere immer schon weg. Sie hält aber optimistisch an ihrer Strategie fest.

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Ältere Engländer erschweren regelmäßig das Vorankommen. Da es auf der Insel offenbar nur wenige Vögel gibt, wollen sie dieses Defizit in Afrika ausgleichen. Bei jedem kleinen Piepmatz muss der Jeep anhalten und unter lautem „Ah“, „Oh“ und „beautiful“ wird die Kamera gezückt und diskutiert, um welche Spezies es sich handeln könnte.

„Can we stop please?“ – Das Auto hält an.
„I think there was a yellow-green Woover Weafer with nice colours“
„Can we go back please?“ – Der Jeep setzt zurück.
„I think there where two!“
Der Jeep hält; alle Augen links. Nichts außer Wildnis.
„I think it is gone.“ – Dann fahren wir weiter

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Unterwegs notiert er alle Namen der gesehenen Tiere (daher auch das genaue Nachfragen nach den Bezeichnungen). In der Pause werden diese mit einer vorbereiteten Liste verglichen und dort abgehakt. So haken sich die beiden durch Afrika.

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Die englischen Birdwatcher: Ja wo laufen sie denn …

Über Geschmack lässt sich nicht streiten

Heute gibt es wieder Bush-Lunch.

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An einem See mit Krokodilen und Nilpferden ist eine Tafel vorbereitet.

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Im Gespräch geht es um die Essgewohnheiten der unterschiedlichen Nationalitäten. Die Afrikaner vom Camp verziehen das Gesicht, wenn sie hören, dass in Asien Schlangen, Ratten oder Hunde gegessen werden. Ihnen wird richtig schlecht, als sie hören, dass insbesondere in Frankreich Froschschenkel als Delikatesse gelten.

Bootstour mit Engländern

Nachmittags geht es auf zu einem Trip ins Delta. Die gleiche Besetzung wie am Vormittag im Jeep. Das gleiche Spielchen: „Can we stop? I think there was a little Red headed Wakong Peepmatz“. Der Guide geht mit seinem Boot genauso brutal um, wie mit seinem Jeep. Auf dem Rückweg werden wir noch kurz verfolgt von einem Hippo, dass wir aber erfolgreich abhängen.

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Morgen reisen wir ab. Die Schweizer sind morgen allein unterwegs mit den englischen Vogelfreunden. Ein Ganztagesausflug, sie freuen sich schon …