Archiv der Kategorie: Myanmar

Inle-Lake – 06.-08.03.2016

06.03.2016 – Inle Lake

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Linsenernte
Ingwer-Zwischenhändler
Ingwer-Großhändler auf dem Weg zu den Pindaya-Höhlen
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Er hat gerade Ingwer angeliefert

Auf dem Weg vom Airport in Heho zum Inle Lake machen wir einen kleinen Umweg und besuchen die Pindaya-Höhlen.

Was macht man in Myanmar, wenn man eine Tropfstein-Höhle findet?

1-DSC01936Man stellt Buddhas hinein. Die Pindaya-Höhlen – die größte ist 150 Meter lang –  beherbergen ca. 8.000 Buddha-Figuren in unterschiedlichen Größen, fast immer vergoldet (und 1-DSC01921wahrscheinlich aus Mandalay). Die älteste Figur stammt von 1773. In dem Labyrinth aus Gängen und großen Hallen sind aber auch sehr viele neue Buddhas zu sehen. Zu erkennen an dem Schild unter dem Buddha mit dem Namen des Spenders (darunter auch einige Deutsche) und dem Jahr der Buddha-Spende. Momentan ist die Höhle voll, es gibt also keine Möglichkeit, hier sein Kharma durch Installation eines Buddha zu verbessern. Geld wird aber auch gern genommen.

Nget-Pyaw-Taw-Pagode unterhalb der Pindaya-Höhlen
Nget-Pyaw-Taw-Pagode unterhalb der Pindaya-Höhlen

Der Umweg hat sich gelohnt. Die Stimmung in der Höhle ist schon etwas Besonderes. Auch der Blick vom Berg auf die Nget-Pyaw-Taw-Pagode lohnt sich.

Straßenräuber

1-DSC018762-DSC01880Immer wieder gibt es an den Straßen kleine Stationen, an denen Maut zu bezahlen ist. Meist wird nur die Geschwindigkeit etwas verringert und ein Geldschein aus dem Fenster gehalten, der von einem freundlichen Menschen gern entgegengenommen wird. Keine Quittung, nichts … Hoffen wir mal, dass das Geld auch richtig ankommt. Neben dieser Maut gibt es noch eine Reifensteuer. Benzin ist dagegen – für unsere Verhältnisse – billig, ca. 50 Cent/Liter.

Manchmal wird auch eine Art „Gebietssteuer“ (oder – für uns geläufiger – „Kurtaxe“) erhoben. Bei Einfahrt in die Region des Inle-Lakes sind das immerhin ca. 10 Euro pro Person (aber auch mit Quittung).

Inle Lake

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Der Inle-See im Shan-Staat liegt zentral in Myanmar und hat eine Ausdehnung von ca. 22 km in der Länge (Nord-Süd) und heute noch 8 km in der Breite. Der See ist einmal 12 km breit gewesen. Versandung durch den Zufluss aus den Bergen ist dafür eine Hauptursache. Der See liegt etwa 875 Meter hoch, besitzt einen zu- und einen Abfluss. Südlich des Sees befindet sich ein Stausee, dessen Wasserkraftwerk rund 65 % zur Energieversorgung Myanmars beiträgt.

Pfahlbauten direkt vor unserem Hotel
Pfahlbauten direkt vor unserem Hotel

07.03.2016 – Inle Lake

Wir bewegen uns heute den ganzen Tag mit dem Longtail-Boat auf dem Inle-Lake und lernen das Folk der Intha kennen. Um mit dem saisonalem Hoch- und Niedrigwasser zurecht zu kommen, lebt das Volk in Pfahlbaudörfern mit schwimmenden Gemüsegärten. Legendär sind die Fischer, die mit einem Bein ihr Paddel halten und Navigieren ihre Reuse zum Fischen in Position bringen.

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Ich hätte gedacht, dass dies heute nur noch Folklore ist. Aber schon auf dem halbstündigen Weg zum Hotel hatten wir die ersten Fischer gesehen. Die verbinden auch heute noch ihren Job mit beeindruckender Artistik.

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In einem Intha-Dorf

Weberei

1-DSC02071In der Ko Than Hlaing-Weberei werden wir Zeuge des gesamten Produktions-prozesses. Wir helfen aus den Stengeln der Lotus-Pflanze die begehrte Seide zu extrahieren, schauen beim Spinnen und beim Weben zu.

1-DSC02077Einige Weberinnen haben Pause und laden uns zu einer Tasse Tee ein. Meine Tasse wird mit Tee gefüllt, sorgfältig mit den Fingern am Rand gereinigt und dann wird der nur zur Spülung verwendete Tee weggekippt. Erst jetzt kommt mein Tee in die Schale. Mehr Hygiene geht (im Moment) nicht.

Schönheitsideale

Wir hören, dass die Männer in Myanmar insbesondere deshalb tätowiert sind, weil sie sonst keine Frau bekommen. Es sei ein Zeichen von Stärke.

1-WP_20160307_13_27_09_ProDa haben sich die Männer wohl ein Schönheitsideal einfallen lassen um sich zu rächen … Den Körperschmuck gibt es allerdings nur in einer kleinen Region südlich des Inle-Lakes.

Schwimmende Gärten - Verschiedene Schichten aus Erde und Seetang werden mit Bambusstangen fixiert
Schwimmende Gärten – Verschiedene Schichten aus Erde und Seetang werden mit Bambusstangen fixiert

08.03.2016 – Flug nach Yangon

Burmesische Hühner

Beim letzten – wieder sehr frühen – Frühstück am Inle-Lake stellt sich mir bei einem leckeren Omelette die Frage, wie das Huhn eigentlich seinen Weg nach Myanmar (und überhaupt in jeden Winkel der Welt) geschafft hat. Irgendwo müssen die ja herkommen. Hier gibt es noch ein bisschen Internet, also schnell gegoogelt: „Huhn“. Das Haushuhn kommt ursprünglich aus Süd-Ost-Asien und am wahrscheinlichsten ist es, dass unser Haushuhn – und alle anderen Haushühner auch – vom burmesischen Huhn abstammt. Lecker so ein Omelette vom quasi Ur-Ei.

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Leider kein passendes Hühner-Foto zur Hand. Daher hier ein anderes Haustier: Schwein in einem Intha-Dorf.

Irrawaddy: Von Bagan nach Mandalay – 02.-05.03.2016

Der 2.170 km lange Irrawaddy fließt in Nord-Süd-Richtung durch Myanmar und mündet in einem Delta in den Golf von Martaban (Indischer Ozean). Auf 1.400 km ist der Fluss schiffbar und stellt damit eine wichtige Verkehrsader dar.

Einschiffung
Einschiffung

Wir nutzen den Irrawaddy für eine Schiffsreise von Bagan bis Mandalay.

Auf dem Schiff

Burmesische Geschichte
Irrawaddy
Am Ufer des Irrawaddy

Ein burmesischer Begleiter erzählt über die Geschichte des Landes. Das Land war eines von den letzten, das britische Kolonie wurde; zunächst nur der Süden, während Zentral-Burma Königreich blieb (Ende des 19. Jahrhunderts). In den 30ern wurden Burmesen nach Japan zur militärischen Ausbildung nach Japan geschickt, um etwas gegen die Kolonialmacht ausrichten zu können. Im zweiten Weltkrieg halfen diese Beziehungen und Japan unterstützte dabei, die Engländer zu vertreiben. Nur blieben die Japaner und unterjochten das Land. Töteten die Männer, vergewaltigten die Frauen. Nach Ende des 2. Weltkriegs wurden die Japaner wieder von den Engländern (und einer internationalen Armee) vertrieben. Auf diplomatischem Weg wurde versucht, die einzelnen – damals noch selbständigen – Bundesländer zu vereinen. In diesen Prozess fiel der Armeeputsch und beendete die Selbständigkeit der Bundesländer. Eine gnadenlose Ausbeutung des Volkes begann. Auf einem Konto des Militärherrschers in Singapur sollen allein 45 Mio. Dollar liegen. Dies erklärt auch, weshalb die Bundesländer nach wie vor um Unabhängigkeit kämpfen, teilweise mit eigenen Untergrund-Armeen. Dabei ist unklar, wer mehr an der Organisation der Mohn-Plantagen beteiligt ist: Die Armee zur Finanzierung der Auslandskonten oder die Untergrund-Armeen zur Finanzierung ihres Kampfes. In der Tageszeitung hatten wir gelesen, dass gerade eine bewaffnete Gruppe im Zusammenhang mit Rauschgift-Anbau festgenommen wurde.

Myanmar ist – nach Afganistan – der zweitgrößte Heroin-Exporteur.

04.03.2016

Sagaing
Irrawaddy - Blick auf den Hügel von Sagaing
Irrawaddy – Blick auf den Hügel von Sagaing. Auf dem Gipfel die Soon-U-Ponya-Pagode

Die weißen Kuppen und goldenen Spitzen auf dem Sagaing-Berg sind schon von weitem sichtbar. Tausende Pagoden stammen aus dem 14. Jahrhundert, der Zeit nach dem Niedergang der Bagan-Ära. Heute leben hier etwa 6.000 Mönche. Sagaing ist damit das religiöse Zentrum Myanmars.

12jähriger Schüler in der Klosterschule in Sagaing
12jähriger Schüler in der Klosterschule in Sagaing

Wir besuchen eine Schule insbesondere für Waisenkinder, die von Mönchen betrieben wird und sich ausschließlich aus Spenden finanziert.

Jeder Einwohner Myanmars lebt mindestens für ein paar Monate in einem Kloster. Der Glaube prägt damit das Zusammenleben und letztlich sogar das Wesen der Menschen wesentlich. Da man davon ausgeht, dass die Qualität des nächsten Lebens nach der Wiedergeburt wesentlich dadurch bestimmt wird, ob man sich im aktuellen Leben als guter Mensch gezeigt hat, versucht jeder seinen Mitmenschen etwas Gutes zu tun. Das prägt das Zusammenleben und erklärt die grenzenlose Freundlichkeit, die einem hier überall begegnet.

Abt der Klosterschule in Sagaing
Abt der Klosterschule in Sagaing

Die Freundlichkeit um Umgang endet allerdings im Straßenverkehr. Hier gilt das Recht des Stärkeren (oder der besseren Nerven). Wer zurückweicht hat verloren.

Buddhismus – Unterschiede zu Vietnam
Weibliche Schüler in der Klosterschule in Sagaing
Weibliche Schüler in der Klosterschule in Sagaing

Beide Länder sind im Glauben buddhistisch geprägt. Der Glaube in Myanmar wird eher als etwas Gemeinsames gelebt. Die Mönche sind in den Alltag integriert, jede Dorfgemeinschaft scheint seine Pagode und Tempel – oder mehrere – zu haben. Eine höhere Dichte an religiösen Bauwerken ist kaum vorstellbar. In Vietnam gibt es natürlich auch Tempel; aber auffällig war in Vietnam, dass auch jeder Haushalt, jedes Restaurant und sogar jede kleine Werkstatt seinen eigenen Altar hat. Der Glaube scheint in Vietnam im Verhältnis zu Myanmar eher etwas Privates zu sein; die Mönche sind im Straßenbild nicht sichtbar.

In den Pindaya-Höhlen
In den Pindaya-Höhlen

Auffällig ist in Myanmar – neben der Anzahl – die Pracht der Tempel und Pagoden. Hier sind u. a. Unmengen Gold verbaut. Direkt neben den großen Buddha-Statuen – und eigentlich überall – stehen große, verglaste Boxen für Spenden. Nun sollte man meinen, dass diese möglichst schnell geleert werden, um Spendenbedürftigkeit zu suggerieren. Das Gegenteil ist der Fall. Alle sind bis oben hin mit Geldscheinen gefüllt. Der Reichtum der Pagoden wird zur Schau gestellt, hält aber nicht vom Spenden ab. Unsere Begleiterin kritisiert, dass es sehr viel einfacher ist, Spenden für eine Pagode zu generieren als zur Hilfe armer Menschen.

Privilegien der Mönche
Wo gibt es etwas zu sehen?
Wo gibt es etwas zu sehen? Mönche im Mahamuni Tempel

Und ein paar Privilegien haben sie schon, die Mönche. So brauchen sie am Flughafen nicht durch die Sicherheitsschleusen und sie haben eigene Krankenhäuser. Hintergrund: Sie dürfen keinen Sex haben und deshalb zur Sicherheit auch nicht mit Frauen unter einem Dach schlafen. Daher kommen allgemeine Krankenhäuser nicht in Frage. Das gilt übrigens nicht für Nonnen. Jedenfalls nicht die Regel mit den Krankenhäusern, was mit dem Sex ist, weiß ich nicht.

Soon-U-Ponya-Shin-Pagode
Soon-U-Ponya-Shin-Pagode - burmesische Familie posiert für das Familienalbum
Soon-U-Ponya-Shin-Pagode – burmesische Familie posiert für das Familienalbum

Dies ist die bedeutendste der vielen Pagoden auf dem Sagaing-Berg.

Amarapura – Stadt der Webereien

Südlich von Mandalay gelegen, war Amarapura (56.000 Einwohner) ab 1783 Hauptstadt Birmas.

Weberei in Amarapura
Weberei in Amarapura

Wir besuchen eine Weberei, in der insbesondere der die typischen Röcke für Frauen und Männer hergestellt werden. Auf dem Schiff haben wir bereits eine Unterweisung bekommen, wie man mit diesem Kleidungsstück umgeht. Obwohl das Ausgangsmaterial identisch ist, wird es sinnigerweise bei Männern und Frauen unterschiedlich getragen. Ich konnte mich also nicht darauf verlassen, dass mir meine Frau hilft, sondern musste selbst ran. Da ich erfolgreich war, durften wir unsere Röcke behalten.

U-Bein-Brücke
U-Bein-Brücke - mit 1.100 Metern die längste Teakholz-Brücke der Welt
U-Bein-Brücke – mit 1.100 Metern die längste Teakholz-Brücke der Welt
Mönche auf der U-Bein-Brück
Mönche auf der U-Bein-Brücke

Die Brücke steht auf über 1.000 Stelzen und überspannt in der Nähe von Amarapura den Taungmyo-See. Sie ist die längste Teak-Holz-Brücke der Welt ist ein ziemliches Touristen-Spektakel. Wir waren jedenfalls nicht allein. Mit einem Boot fährt man vor die Brücke und wartet auf den Sonnenuntergang. Das war schon ziemlich spektakulär.

Marionetten-Theater

1-DSC07644Abends auf dem Schiff konnten wir ein burmesisches Marionetten-Theater bewundern; manchmal wurde auch ein Darsteller als Puppe geführt. Auch wenn wir die Texte nicht verstehen – in die Musik hatten wir uns ja schon „eingehört“ -, ist es kein Problem der Handlung zu folgen. Eine berührende Aufführung.

Von unserer Begleiterin hören wir später, dass solche Aufführungen bis vor wenigen Jahren zur lebenden Kultur gehört haben, inzwischen gibt es diese Theater aber nur noch für Touristen.

Mandalay – 05.03.2016

Auf dem Mandalay Hill
Auf dem Mandalay Hill

Ich hatte mich bei Wikipedia über Mandalay informiert. Bei einem Brand soll viel kaputt gegangen sein; mit Hilfe der Chinesen seien Einkaufspaläste und Hochhäuser entstanden. Vielleicht gibt es irgendwo ein Einkaufszentrum. Was wir sehen ist eine sehr charmante Stadt mit hoher „Pagodendichte“ und großen traditionellen Märkten. Bedeutend sind immer noch die zahlreichen traditionellen Handwerksbetriebe. Kurz: Eine Stadt mit viel Charme.

Die Straßen sind -schon historisch- rechtwinklig ausgerichtet und durchnummeriert. Die Ost-West-Straßen sind von 1-49, die Nord-Süd-Straßen beginnen bei 50.

Alter Königspalast

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Posendes Brautpaar im Mandalay-Palast
Posendes Brautpaar im Mandalay-Palast

Der Königspalast ist im 2. Weltkrieg zerstört worden, als die Engländer hier ihre Präsenz gegen die Japaner – vergeblich -verteidigen wollten. Er ist später – etwas schmuckloser – wieder aufgebaut worden. Ein Gebäude war schon vorher abgebaut und an anderer Stelle wiedererrichtet worden. So bekommen wir einen Eindruck, wie es auf dem riesigen Gelände des Königspalasts ausgesehen haben muss. Alles aus Teakholz, reicht verziert und – früher – komplett vergoldet.

Frauen im Mandalay Palast
Frauen im Mandalay Palast
Mahamuni Tempel
Hier dürfen nur Männer hinein und den Buddha mit Goldplättchen bekleben
Hier dürfen nur Männer hinein und den Buddha mit Goldplättchen bekleben

Dieser Tempel ist nach der großen Pagode in Yangon die am meisten verehrte religiöse Stätte in Myanmar.

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1-DSC01718Wir haben Glück. Dieser Ort ist Ziel zahlreicher Prozessionen anlässlich der Novizen-Feierlichkeiten (Jungen und Mädchen gehen danach für ein paar Monate ins Kloster). Die veranstaltende Familie stattet die eingeladenen Kinder mit den schmuckvollen Kostümen aus. Ein Spaß, den sich nur wohlhabende Burmesen erlauben können. Und ein unglaublicher Fundus an Foto-Motiven.

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Novizen-Prozession – Die sehen so traurig aus, weil sie bald ins Kloster müssen.
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Mönche beim Besuch des Mahamuni Tempels
Sandamuni-Pagode (The world biggest book)
Jeder Schrein enthält eine Tafel
Jeder Schrein enthält eine Tafel

1-DSC01837-001Hier ist die Lehre Buddhas aus Steinplatten verewigt. Jede der 1774 Platten steht in einem eigenen Schrein. Den Inhalt dieser Platten muss jeder Mönch auswendig kennen. Dies wird jedes Jahr überprüft. Dreimal darf der Mönch um Bedenkzeit bitten; reicht das nicht, ist er raus …

Burmesisches Handwerk

1-DSC01761Wo kommen eigentlich die Buddhas her? Es gibt in Mandalay verschiedene Straßen, in denen sich verschiedene Gewerke angesiedelt haben. Steinmetze, die Buddhas in jeder Größe fertigen. Oder soll es einer aus Bronze sein?

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Ein 5.000-Dollar-Buddha aus Bronze

Nur eine Straße weiter. Ein fast fertiges Exemplar – ca. 1,80 hoch – kostet den Besteller etwa 5.000 Dollar. Wir erfahren, dass der Chef auch einen Großauftrag abarbeitet. 7 Buddhas mit einer Höhe von ca. 8 Metern für das Tibet-Zentrum in Paris. Die ersten Exemplare sind bereits geliefert. Praktisch alle großen Buddhas kommen – unabhängig vom Material – aus Mandalay, der Handwerkerstadt.

1-DSC01783Überall in Myanmar sind Stupas und Buddhas vergoldet. Das dafür verwendete Gold kommt exklusiv aus Mandalay. In der Werkstatt schuften 4 Männer im Akkord und schlagen mit 3,5-Kg-Hämmern das Gold zu hauchdünnen Folien. Wir erfahren, dass die Männer diese Arbeit maximal bis zum Alter von 45 machen können. Dann ist der Rücken kaputt.

Die Blattgoldplättchen werden verpackt
Die Blattgoldplättchen werden verpackt
Mandalay Hill

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U Khanti Tazaung - Erst habe ich mich mit den Kinder fotografieren lassen und dann sind die Kinder dran ...
U Khanti Tazaung – Erst wollten sich die Kinder mit mir fotografieren lassen und dann sind die Kinder dran …

Buddha hatte diesen Berg besucht und prophezeit, dass am Fuß des Berges eine große Stadt gegründet werden würde. Dies wurde durch König Mindon erfüllt, als er den Königssitz 1857 von Amarapura nach Mandalay verlegte. Es finden sich zahlreiche Pagoden auf dem Berg.

U Khanti Tazaung
U Khanti Tazaung

Gegen Abend geht es rauf auf den Berg. Hier – in und um die Halle U Khanti Tazaung – versammeln sich – vor allem burmesische – Touristen, um den Blick über die Stadt und den Sonnenuntergang zu genießen.

In der U Khanti Tazaung Halle auf dem Mandalay Hill - Warten auf den Sonnenuntergang
In der U Khanti Tazaung Halle auf dem Mandalay Hill – Warten auf den Sonnenuntergang
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Lichtspektakel im Hotel

Ein schönes, modernes Hotel. Während es sonst entweder Transponder-Karten oder „echte“ Schlüssel für die Tür gibt, bekommen wir hier zwei Lochkarten. Das wirkt ersteinmal vertrauenserweckender als Transponder. Mehr „you feel, what you will open“. Als wir los wollen, haben wir aber ein Problem, alle Lichter zu löschen. Ausgerechnet eine Birne in der Nähe vom Bett bleibt hartnäckig. Wir fragen an der Rezeption. Es gäbe Schalter am Bett. Ok, danach haben wir nicht gesucht. Als wir aus der Stadt zurückkommen, suchen wir. Zunächst erfolglos. Ahhhh, da ist was: Eine kleine Kiste, sieht aus wie ein Telefon, erweist sich als digitale Schaltzentrale. Und tatsächlich: es gelingt, alle Lampen zu löschen.

Schnell ins Restaurant, denn schon vor 7:00 werden wir zum Flug nach Heho (heißt wirklich so) nahe dem Inle-See abgeholt. Unterwegs steigen zwei Französinnen und auf einer anderen Etage ein älteres englisches Ehepaar ein.

Als wir aus dem Restaurant zurückkommen ist unsere Blase voll wie selten (nicht die gemeinsame, sondern bei jedem …). Mit unserer Super-Lochkarte bekommen wir die Tür nicht auf. Vielleicht liegt es daran, dass wir so unentspannt sind. Schnell wieder runter in die Lobby, um dort die Toiletten aufzusuchen. Wir sind glücklicherweise im Fahrstuhl allein und können uns im Kreis bewegen. Vielleicht halten wir so durch. Endlich Toiletten.

Entspannt und gut gelaunt zum Fahrstuhl. Wer steigt zu? Die beiden Französinnen und das englische Ehepaar. Ein Tag, an dem man einen Lottoschein hätte abgeben sollen. Solche Zufälle gibt es nicht wieder; nur wenn man genug Pagoden besucht hat. Die Stimmung im Fahrstuhl ist super, auch wenn keiner etwas von einem Lottoschein gehört hat. Aber dann stehen wir vor unserer Tür. Es war auch blöd anzunehmen, dass diese über einen Blasen-Indikator verfügt. Nichts geht. Ich wieder runter zu Rezeption. Ja a  a   a …. mit dieser Karte geht das auch nicht, damit kann man nur das Licht aktivieren. Die Türöffner-Karte liegt dann wohl im Zimmer. Natürlich! Weshalb soll ich zwei Zimmer-Keys mit ins Restaurant nehmen? Man erklärt mir noch, dass nur auf einer Karte die Zimmer-Nr. geschrieben sei. Aha! Jetzt muss ich nur noch an meinem Klein-Computer die richtigen Tasten finden, um das Licht anzuschalten. Gut, dass Handys eine Taschenlampen-Funktion haben, so kann ich die kleine Kiste wenigstens bedienen.

Ich bin mir sicher, dass sich die Architekten des Hotels längst aus Asien abgesetzt haben.

Bagan – 01.03.-02.03.2016

01.03.2016

Wir stehen um 04:00 auf, weil bereits kurz nach 06:00 unser Flugzeug nach Bagan startet. Vom Flughafen geht es direkt ca. 40 km zum:

Popa Taung Kalat (Mount Popa)

Popa Taung Kalat (Mount Popa)
Popa Taung Kalat (Mount Popa)

Das religiöse Zentrum der nat-Buddhisten. Diese vermischen Geisterglauben mit Buddhismus und hören gern Märchen. Der Grund für den Bau von Popa Taung Kalat ist eine solche Geschichte von einem Mann der eine schöne Frau getroffen hat, zwei Kinder hatte, aber beim König in Ungnade gefallen und geköpft wurde. Und dafür gleich ein Gebäude in einer solch extravaganten Lage ….

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Am Fuß des Berges steht der Schrein der 37 Mahagiri nat, der Geisterhelden, die hier verehrt werden. Diese Geisterverehrung ist älter als der Buddhismus, der erst im 3. Jahrhundert vor Christus nach Birma kam.

Mit Spendengeld geschmückter Buddha
Mit Spendengeld geschmückter Buddha

Wir machen uns auf zum Gipfel, 777 Stufen und werden nicht nur von vielen Pilgern und Mönchen, sondern auch zahlreichen Affen begleitet.

Popa Taung Kalat (Mount Popa)
Popa Taung Kalat (Mount Popa)

Novizen-Zeremonie

Auf dem Weg haben wir Glück und werden Zeuge einer Novizen-Zeremonie. Die dreimonatigen Schulferien beginnen und viele Jungen und Mädchen gehen für einige Zeit ins Kloster. Das ist Anlass für ein großes Fest. Wir erleben gerade den Umzug der Mädchen durch ein Dorf.1-DSC01168

Begleitet wird das von abenteuerlichen Musikzügen. Trommler, ein Keyboarder und Sänger beschallen die Straße mit einer Musikanlage, deren Komponenten teilweise noch aus der Kolonialzeit zu stammen scheinen. Das ist aber nicht der einzige Grund, weshalb es in unseren Ohren etwas ungewohnt klingt. Man muss sicher kein Kenner der hiesigen Musikszene sein um festzustellen, dass hier musikalische Kompetenz durch Enthusiasmus ausgeglichen wird.1-DSC01161

Bagan

1-DSC01384Bagan ist eine historische Königsstadt.  Die Pagoden stammen aus der Blütezeit von Bagan 1100-1300. Nachdem ein Erdbeben Tausende Pagoden zerstört hat, stehen hier immer noch 3.200 dieser massiven Backsteinbauten. Der von Tempeln bestandene Bereich erstreckt sich über ca. 36 km² in einer versteppten Landschaft und bildet eine der größten archäologischen Stätten Südostasiens. Ihren Höhepunkt hatte die Stadt im 11. Jahrhundert. Sie wuchs auf 40² km und war damit eine der größten Städte des Mittelalters (3x so groß wie London zu dieser Zeit).

1-DSC01410Die „lebende“ Stadt „Neu-Bagan“ entstand erst 1990, als die Bewohner aus dem „Pagodenfeld“ zwangsumgesiedelt wurden.

Die Menschen haben sich in Myanmar anscheinend nicht verändert. Auch heute ist es Ziel, dass jede Familie eine Pagode errichtet, auch wenn das für viele unerreichbar ist, sieht man überall auch neue Pagoden entstehen.

Candle-Light Dinner

Kaum im Hotel angekommen geht es zu einem Candle-Light-Dinner. 1-DSC076151-DSC07621Direkt am Fuß einer Pagode steht unser Tisch, ein paar Meter weiter befindet sich eine Bühne, auf der vier Musiker schon auf uns warten. Sofort startet die Musik. Vielleicht habe ich den Musikern von der Prozession Unrecht getan. Für unsere Ohren klingt die Musik sehr improvisiert, unserer Reiseleiterin gefällt es aber; sie kennt viele Stücke, zu denen sich jetzt auch mehrere Tänzer in bunten Kostümen bewegen.

Die Musiker sind vorbildliche Beispiele für den unermüdlichen Fleiß der Burmesen; es wird keine Pause gemacht. Die Musik begleitet uns während des gesamten Essens und darüber hinaus. Endlich wird abgebaut. Aber zwei Leute lassen es sich nicht nehmen, auf einem Saiten- und einem Perkussioninstrument weiter zu machen. Selbst als das Saiteninstrument auf die Dauerbeanspruchung mit permanenter Verstimmung reagiert, tut das dem Eifer der Musikanten keinen Abbruch. Mängel am Material werden durch mehr Leidenschaft beim Gesang ausgeglichen und erst ein massiver Hinweis durch das Restaurantpersonal veranlasst die Unermüdlichen nach ein paar unaufgeforderten Zugaben die Bühne zu verlassen. So konnten wir heute intensiv in die musikalische Alltags-Kultur Myanmars eintauchen.1-DSC07625

02.03.2016 – Ballonfahrt

1-DSC01280Heute stehen wir um 05:00 auf, ab zur Ballonfahrt über die Pagodenfelder. Die Gondel ist in vier Felder aufgeteilt, die mit jeweils 4 Passagieren besetzt werden. Wir teilen uns unsere Ecke mit einem jungen chinesischen Pärchen. „Nice to meet you. I hope to meet again after landing“. Alter Balonfahrer-Gruß. Dann geht es ab. Wir haben das Gefühl, der Stratosphäre näher zu sein als den Pagoden unter uns. Unbeschreiblich.1-DSC01284

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Aber wir haben ja noch die Landung vor uns. Wir haben vor gelernt, dass wir uns dann unten in die Gondel setzen und an dafür vorgesehenen Griffen festhalten müssen. Der „Driver“ – ein Engländer – hatte uns vorher gesagt, dass die Gondel nur manchmal beim Landen umkippt; das sei immer ein großer Spaß … Wir haben Glück und landen nur in einem Baum, aus dem uns die Boden-Crew aber schnell befreit.

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Nach einem Sektfrühstück geht es zurück in einem Bus, der noch aus der Zeit des 2. Weltkriegs stammt.

Von dort fahren wir direkt zum Schiff.

EE ee (so heißt unsere Reiseleiterin) führt uns wieder in die Pagodenfelder. Wir sehen die

·       berühmteste (die goldene Shevizagon Tempel)
·       die höchste (Thatbyinnyu Tempel)
·       und die größte (Gawdawpalin Tempel)

Tempel. Am Ende besteigen wir die relativ zentral gelegene Shwesandaw-Pagode und genießen den Ausblick bis zum Sonnenuntergang.1-DSC01394

Wir lernen den Unterschied zwischen

  • Stupa (massiver Turm)
  • Pagode (massiv mit einem -meist- besteigbaren Sockel und meist mit Stupa)
  • Tempel (begehbare religiöse Stätte)
Shwezigon Pagode

1-DSC01289Eine goldene Pagode im Nordosten war im 11./12. Jahrhundert eine der bedeutendsten Sakralbauten in Bagan. In der 49 Meter hohen Hauptstupa wird eine Knochen- und Zahnreliquie von Gautama Buddha aufbewahrt.

Shwezigon-Pagode
Shwezigon-Pagode
Shwezigon-Pagode
Shwezigon-Pagode
Shwezigon-Pagode: Nachdem ich bei den Damen auf ein Foto musste, haben die Damen für mich gelächelt
Shwezigon-Pagode: Nachdem ich bei den Damen auf ein Foto musste, haben die Damen für mich gelächelt
Ananda Tempel
Ananda Tempel
Ananda Tempel

Einer der von myanmarischen Buddhisten am meisten verehrte Tempel. Es handelt sich um einen großen weißen Tempel mit vier Zugangswegen, die jeweils zu einem goldenen Buddha führen. Der Tempel wurde 1105 erbaut.

Alter Buddha im Ananda-Tempel von 1100
Alter Buddha im Ananda-Tempel von 1100
Thatbyinnyu-Tempel - 12. Jahrhundert
Thatbyinnyu-Tempel – 12. Jahrhundert
Nyaung U Markt
Markt in New Bagan - Oma raucht Zigarre
Markt in New Bagan – Oma raucht Zigarre
Markt in New Bagan
Markt in New Bagan

 

Myanmar – Yangon (28.02.-01.03.2016)

Myanmar

Fläche: 676.578 qkm (zum Vergleich BRD: 357.340 qkm)
Einwohner: 52 Mio. (zum Vergleich BRD: 81 Mio.)
76 Einwohner / qkm (zum Vergleich BRD: 227)
BIP/Einwohner 832 Dollar (zum Vergleich BRD: 44.999 Dollar)

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Unsere Reiseroute

Das Land ist seit 1948 unabhängig, stand seit 1962 unter einer Militärherrschaft, die 2011 einen zivilen Präsidenten einsetzte. Die Umbenennung von Burma in Myanmar erfolgte 1989.

Myanmar ist ein Vielvölkerstaat. Größte Bevölkerungsgruppe sind die Birmanen (70%).

  • Buddhisten: 87 %
  • Christen: 5,6 %
  • Muslime: 3,6 %3-DSC01057

Militärregime

Ursache der Armut des Landes ist insbesondere der hohe Grad der Korruption. In der internationalen Statistik belegte Myanmar 2011 den unrühmlichen vorletzten Platz von 183 Staaten. Die offiziellen Handelsbilanzen geben die tatsächlichen Werte nur unzureichend wieder, weil der Schmuggel  an den Grenzen zu China, Thailand, Indien und Bangladesch eine große Rolle spielt. Dazu gehört auch Rauschgift; Myanmar ist eines der größten Anbaugebiete für Schlafmohn (Opium) und einer der größten Produzenten von künstlichen Rauschmitteln (Amphetaminen). An Produktion und Handel mit Rauschgift verdienen auch Militärs.

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Yangon

In Myanmar vollzieht sich gerade der Wechsel von einer Militärdiktatur zu einer Demokratie. Ziel ist insbesondere auch eine Lockerung der Handelsblockaden. Einige Etappen:

  • Mai 2008: Neue Verfassung (immer noch mit starken Vorrechten des Militärs)
  • 07.11.2010: allgemeine Wahlen
  • August 2012: Presseveröffentlichungen müssen nicht mehr vorher der Zensurbehörde vorgelegt werden (die Behörde gibt es aber immer noch)
  • 2013: Freilassung von politischen Gefangenen
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Yangon

Mit einem Militärregime verbindet man eine auf Gewalt basierende, korrupte und auf jeden Fall eher nüchterne, weltlich orientiert Politik. Nicht so in Myanmar. Viele skurrile Entscheidungen basieren auf Prognosen des Wahrsagers des Präsidenten und sind Beispiele für die unglaubliche Verschwendung von Ressourcen in diesem armen Land:

  • Dem Präsidenten Ne Win wurde 9 als Glückszahl präsentiert. Ohne große Vorbereitungen ließ der Präsident 1964 neue Geldscheine drucken mit Werten, die durch 9 teilbar sind: 45, 90 usw. Das bisherige Geld wurde einfach entwertet (und nicht etwa umgetauscht). Erst 1994 gab es wieder 20-, 50- und 100-Kyat-Noten.
  • Ne Win wurde prophezeit, dass er auf einer linken Straßenseite mit dem Auto verunglücken würde. Daraufhin wurde dem Land 1970 von heute auf morgen Rechtsverkehr verordnet. Da aber alle Fahrzeuge mit Rechtsteuerung versehen waren (und die aktuellen Fahrzeuge es auch heute noch sind), war das nicht unbedingt ein Beitrag zur Verkehrssicherheit. – Dass der Präsident nicht mit dem Auto verunglückt ist, kann als Qualität der Vorhersage und als Bestätigung der Richtigkeit der Entscheidung für die Umstellung gewertet werden.

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  • Entsprechend absurd ist der Neubau einer ganzen Hauptstadt (siehe unten > Yangon)

Yangon

Yangon (Rangun) ist mit über 5 Mio Einwohnern die größte Stadt Myanmars. In der tropischen Klimazone gelegen, beträgt die durchschnittliche Temperatur das ganze Jahr über zwischen 25 und 30 Grad.

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Yangon: Ein unendlicher Markt am Straßenrand

1930 wurde die Stadt durch ein Erdbeben und eine nachfolgende Flutwelle weitgehend zerstört.

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Infrastruktur teilweise noch aus der Kolonialzeit. Bahnhof in Yangon

Als Birma 1948 von Großbritannien unabhängig wurde, war Rangun Hauptstadt des Landes. 1989 wurde die Stadt in Yangon umbenannt (ebenso wie das Land Birma in Myanmar umbenannt wurde). 2005/2006 wurde die Hauptstadt nach Naypyidaw  verlegt.

Der Wahrsager des Präsidenten sagte eine Invasion der Amerikaner vorher. Daraufhin wurde die Hauptstadt 320 km in das Landesinnere verlegt. Noch nicht einmal „auf der grünen Wiese“, sondern eher in einem Sumpfgebiet wurde eine völlig neue (Haupt-)Stadt gebaut. Am 22.03.2006 war der Umzug in die künstliche Stadt Naypyidaw offiziell abgeschlossen. Außer den Regierenden und Verwaltungsangestellten wohnt hier kaum jemand. Die breiten Prachtstraßen werden praktisch nicht genutzt, Fußwege und Straßen aber immer peinlich sauber gehalten. Die offizielle Angabe von 1 Mio. Einwohnern gilt als deutlich übertrieben.

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Baptisten-Kirche

28.02.201

Unser Flug führt uns zunächst nach Bangkok. 6 Stunden Zeitverschiebung bedeutet mittags los fliegen und nach 10 Stunden früh morgens ankommen, im Flugzeug noch Frühstück. Weiter nach Yangon, eine halbe (!) Stunde Zeit wieder zurück und nun im Flugzeug um Ortszeit 08:30 Hühnchen mit Reis. Welcher Körper kommt da nicht durcheinander.

Auf dem Flughafen in Yangon erwartet uns ein Duft von Reinigungsmitteln, wie man ihn (altes Vorurteil) früher in sozialistischen Ländern erlebt  hat, außerdem 35 Grad und hohe Luftfeuchtigkeit. Der Weg vom Flughafen zum Hotel ist gar nicht weit, braucht aber eine gute Stunde. Die Stadt steckt im Dauerstau. Wir hören, dass noch vor drei Jahren kaum Autos auf den Straßen zu sehen waren. Nur Fahrräder und ein paar Mopeds. Die Regierung hat auf die Zunahme des Autoverkehrs reagiert: Fahrräder und Mopeds sind in der Innenstadt verboten. Konsequent.

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Markthalle in Yangon

3-DSC00876Wir nehmen auf eigene Faust Kontakt auf mit Yangon und seinen Menschen. Die Leute scheinen sich gegenseitig alles Mögliche zu verkaufen.

29.02.2016

Chauk (Kyauk) Htat Gyi (der liegende Buddha)

Chauk Htat Gyi (liegender Buddha)
Chauk Htat Gyi (liegender Buddha)

Es handelt sich um den zweitgrößten liegenden Buddha in Myanmar: 70 Meter lang und 30 Meter hoch. Der Vorgänger – 1907 gestiftet von einem Kaufmann – wurde 1966 renoviert. Stolz ist man auf die Glasaugen, die in Myanmar hergestellt wurden.

In der Halle des Chauk Htat Gyi (liegenden Buddhas)
In der Halle des Chauk Htat Gyi (liegenden Buddhas)

Karaweik Palast

Karaweik-Palast - Hier finden u.a. Konzerte statt
Karaweik-Palast – Hier finden u.a. Konzerte statt

Im Kandawgyi-Naturpark in der Stadt 1970 errichtet.

Botataung Pagode

4-DSC0108206-DSC01056Wir schauen uns die Reliqiuen – u. a. Haare des Buddha, die vor mehr als 2.000 Jahren noch zu Lebzeiten des Buddhas nach Birma gelangt sind – an und gehen in einem Zickzack-Gang in der Pagode um den Reliquien-Schrein herum. Bis unter das Dach ist dieser Gang vergoldet.

 

 

Shwegadagon-Pagode

Shwedagon-Pagode
Shwedagon-Pagode

Das wohl bemerkenswerteste Denkmal der Stadt ist diese 98 Meter hohe und mit Blattgold überzogene Pagode. Die Pagode wurde zur Aufbewahrung von 8 Haaren Buddhas und einiger anderer Reliquien erbaut. Die ältesten Teile stammen aus dem 5. Jahrhundert v. Chr. Seit 1564 wurde die Pagode durch acht Erdbeben immer wieder beschädigt. Während eines Bebens im Jahr 1786 stürzte der gesamte obere Teil ab. 

Shwedagon-Pagode
Auf dem Areal der Shwedagon-Pagode

Ein wahrhaft magischer Ort, dem man sich nicht entziehen kann. Es handelt sich um ein riesiges Areal mit der goldenen Stupa als Mittelpunkt. In der Kuppel lagern Gold und Juwelen von unschätzbarem Wert. Es handelt sich um Spenden an die Pagode. Neue Spenden sind nur möglich, wenn die Kuppel repariert werden muss.

Shwedagon-Pagode
Shwedagon-Pagode – überall Menschen im Gebet
Shwedagon-Pagode
Shwedagon-Pagode

Konfuzius sagt ….

… hast Du Zeit, dann nimm das Auto, sonst gehe zu Fuß. Es muss der junge Konfuzius sein, den Autos dürfen erst seit 2012 importiert werden. Das, was wir jetzt sehen, kann man als das Ergebnis einer rasanten Entwicklung beschreiben. Seitdem gibt es mehr als 200 Autohäuser in Yangon, denen es erfolgreich gelungen ist, für Stillstand auf den Straßen zu sorgen.

Korruption

Uns wird die Korruption in Myanmar. erklärt Es gibt zwei Arten:

  1. Die Korruption, um zu überleben
  2. Die Korruption, um Millionär zu werden.

Zur ersten Kategorie wird z. B. ein Polizist gerechnet, der ein Auto stoppt, weil es bei Rot über die Ampel gefahren ist. Der offizielle Tarif liegt wohl bei ca. 50 Dollar, aber er lässt mit sich handeln und wenn man Glück hat, kommt man mit 5 Dollar – für den Polizisten – davon. Sein Monatslohn liegt unter 150 Dollar.

Einkommen

Das Einkommen z. B. eines Lehrers beträgt 150 Dollar im Monat. Eine Wohnung in Yangon kostet aber ca. 300 Euro. Es gibt also keine Single-Haushalte in Myanmar, sondern mehrere Generation teilen sich mit Onkel und Tante eine Wohnung.

Hafen

Tagelöhner. Ein Mann schafft am Tag ca. 150 Säcke Reis und erhält dafür ca. 5 Dollar
Tagelöhner. Ein Mann schafft am Tag ca. 150 Säcke Reis und erhält dafür ca. 5 Dollar

Am Hafen sehen wir Tagelöhner beim Entladen der Boote aus dem Delta, die Reis in die Stadt bringen. Die Säcke wiegen einen Zentner, ein Mann schafft am Tag ca. 150 Säcke und erhält dafür ca. 5 Dollar.

Die kleinen Schiffe fungieren als gemischte Waren- und Menschen-Transporter und pendeln zwischen dem Delta und Yangon. Aus dem Delta kommt insbesondere Reis nach Yangon.

Passagier-Abteile auf dem Schiff zum Delta
Passagier-Abteile auf dem Schiff zum Delta

Wir “besichtigen” ein solches Schiff. Die Passagiere haben sich teilweise schon eingefunden. Jede Familie hat eine kleine Box zum kauern, liegen, hocken …

Solidarität

Die Solidarität in der Gesellschaft ist groß. Unsere Begleiterin lädt einige Tagelöhner zum Essen ein. Sie erzählt uns mehrere Beispiele, wie der soziale Ausgleich in der Gesellschaft durch Spenden usw. funktioniert. Trotzdem: Wer im Alter krank wird, hat meist keine Chance, weil Arbeiten zum Überleben gehört. Die durchschnittliche Lebenserwartung liegt unter 70 Jahren.

08.03.2016 – Noch eine Nacht in Yangong

Kaba-Aye-Pagode
Kaba-Aye-Pagode
Noch eine Pagode
Kaba-Aye-Pagode
Kaba-Aye-Pagode

Von Heho geht es mit dem Flugzeug zurück nach Yangong. Auf dem Weg vom Airport Yangon zum Hotel – der die meiste Zeit in Staus besteht – besuchen wir die erst in den 50er Jahren gebaute Kaba-Aye-Pagode.

 

Kaba-Aye-Pagode

Mein kleiner Fan
Mein kleiner Fan

Hier dauert es nicht lange und ich werde für Fotos „gebucht“. Die Burmesen finden es toll, mit einem Riesen fotografiert zu werden. Ich habe aber auch meinen Spaß, verabschiede mich aber irgendwann freundlich aus der Menschentraube.

Kaba-Aye-Pagode

09.03.2016 – Wir verlassen Myanmar

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El Nino

Wegen der Staus haben wir auf dem Weg zum Airport Yangon viel Zeit im Auto. Wir hören, dass die Wasserknappheit inzwischen ein großes Problem ist. Selbst in Yangon ist in einigen Stadtteilen Wasser nicht ganztägig verfügbar. Viele Dörfer haben schon jetzt kein Trinkwasser mehr. Und die Regenzeit, mit der normalerweise ab Mitte April zu rechnen ist, wird sich verspäten. Solche Auswirkungen von El Nino hat es zuletzt im Jahr 2000 gegeben (ähnlich übrigens in Namibia).

Myanmar-Kambodscha-Bangkok

Die Reiseroute:

28.-01.03.2016: Yangon
01.-02.03.2016 : Bagan
02.-05.03.2016: Auf dem Irrawaddy bis Mandalay
05.03.2016: Mandalay
06.03.2016: Flug nach Heho > Inle Lake
07.03.-08.03.2016: Inle Lake
08.03.2016: Heho > Yangon
09.03.2016: Flug nach Siem Reap (Kambodscha)
10.-13.03.2016: Siem Reap (Angkor Wat)
13.-16.03.2016: Bangkok