Schlagwort-Archive: Baobab

Simbabwe – Victoria Falls (20.05.-21.05.2015)

Zimbabwe

Fläche: 390.757 qkm (Vergleich Deutschland 357.340 qkm)
Einwohner:        13,0 Mio.
Bruttoinlandsprodukt/Einwohner: 355 US$

Zimbabwe hieß früher Rhodesien. Eine weiße Minderheitsregierung erklärte 1965 einseitig die Unabhängigkeit von Großbritannien, blieb aber zunächst innerhalb der unter der britischen Krone.

Anders als Namibia und Botswana ist Zimbabwe inzwischen eine Diktatur und wird seit 1980 von Mugabe regiert, der die demokratischen Strukturen langsam auflöste und seine Macht 2013 nur durch Wahlfälschungen weiter sichern konnte. Das Land ist deutlich ärmer, was man allerdings in der von uns bereisten Gegend um die Victoria-Fälle nicht merkt. Die wirtschaftlichen Probleme verschärften sich seit 1980, weil viele Einwohner europäischer Herkunft das Land verlassen haben. Das ist u. a. auf die seit dem Jahr 2000 erfolgten Enteignungen (mehr als 11 Mio ha) zurückzuführen. Seit 2005 ist insgesamt ein Bevölkerungsrückgang zu verzeichnen, der auch auf Abwanderung zurückzuführen ist.

Während sich Namibia nur die eigene Währungspolitik spart und die Währung an den südafrikanischen Rand koppelt, verzichtet Zimbabwe komplett auf eine eigene Währung, die u. a. wegen Inflation weitgehend wertlos geworden war. Es wird praktisch ausschließlich in amerikanischen Dollar bezahlt, aber auch der Euro und der Rand sind als Währung zugelassen.

In Simbabwe beträgt der Anteil der Christen sogar 85 %.


 

Auf nach Zimbabwe (20.05.2015)

Mit einem Zwschenstopp geht es mit einer kleinen Maschine zum Airport Kansane, der an der Grenze zu Simbabwe liegt.

Brandschutz am Air-Strip: Vier Sandeimer
Brandschutz am Air-Strip: Vier Sandeimer

Nach den Ausreiseformalitäten in Botswana geht es ein paar 100 Meter weiter, wo uns unfreundliche Beamte erwarten und das Eintrittsgeld für Zimbabwe als Visum kassieren. Eine gefühlte Ewigkeit führt uns dann eine schnurgerade Straße durch eine Landschaft wie in der Geest. Dichtes Buschwerk und Bäume rechts und links. Auch der Fahrer schläft fast ein …

Das Elephant Camp

Elefant im Elephant Camp
Elefant im Elephant Camp. Es handelt sich um ehemalige Arbeitselefanten, die hier ihr „Gnadenbrot“ bekommen.

Den Namen „Camp“ hat es eigentlich nicht verdient. Denn „Camp“ bedeutet wecken zwischen 05:00 und spätestens 06:00 Uhr. Hier wird gar nicht geweckt, Frühstück frühestens 07:30. Wir werden trotzdem gegen 06:00 wach, sind längst zu Naturburschen mutiert, deren Tagesrhythmus durch Sonnenauf- und -untergang bestimmt wird. Und nun dieser Hauch von Zivilisation: Das erste Gebäude mit festem Mauerwerk statt Zeltplanen seit etwa drei Wochen, und WLAN …

In Sichtweite die Victoria Fälle
Von der Terrasse in Sichtweite die Victoria Fälle

Sambesi

Am Nachmittag brechen wir auf zu einer Bootstour auf dem Sambesi. Würden nicht manchmal Hippos schnaufen, könnte man glauben, man sei auf dem Rhein unterwegs, denn die Vegetation an den flachen Ufern wirkt genauso.

Flusspferde im Sambesi
Flusspferde im Sambesi

Regelmäßig weist der Captain auf Vögel am Flussufer hin. Unseren englischen Freunden hätte es gefallen.

Kudu zum Dinner

Zum Dinner gibt Kudu-Filets. Oryx haben wir schon häufig gegessen. Das war immer lecker. Kudu schmeckt so ähnlich, wie das Tier aussieht. Etwas gröber und „dunkelbraun“. Ich schwanke zwischen „ganz ok“ und ein bisschen eklig.

Auch wenn man den Dunst über den Victoria Fällen vom Camp aus sehen kann, erst als wir im Bett liegen, hört man die Fälle auch. So ähnlich wie bei einem Urlaub am Meer.

Gepard zum Frühstück (21.05.2015)

Nach dem Frühstück gibt es Gepard. Das Camp kümmert sich um einen Geparden, der als Baby - nachdem Löwen seine Mutter getötet hatten - mit der Flasche aufgezogen wurde und Auswilderungsversuche erfolglos blieben.
Der Gepard Sylvester

Nach dem Frühstück gibt es Gepard. Das Camp kümmert sich um einen Geparden, der als Baby – nachdem Löwen seine Mutter getötet hatten – mit der Flasche aufgezogen wurde und Auswilderungsversuche erfolglos blieben. Es ist schon ein besonderer Moment, wenn ein ausgewachsener Gepard auf die Terrasse kommt, während man gerade seine Kaffeetasse zum Mund führt. Das Tier ist viel größer, als ich es mir vorgestellt habe. Wir können ganz nah heran und ihn sogar streicheln. – Hard to beat.

Das Tier ist viel größer, als ich es mir vorgestellt habe. Wir können ganz nah heran und ihn sogar streicheln. - Hard to beat.

Victoria-Falls

Auf dem Weg zu den Falls machen wir halt bei einem Baobab, mit 1.700 Jahren der älteste Baum Zimbabwes und deshalb von zwei Wärtern bewacht.
Baobab

Auf dem Weg zu den Falls machen wir halt bei einem Baobab, mit 1.700 Jahren der älteste Baum Zimbabwes und deshalb von zwei Wärtern bewacht.

Helicopterflug über die Victoria-Fälle
Helicopterflug über die Victoria-Fälle

Am Anfang steht ein kurzer Helicopter-Flug. Obwohl wir mit fünf Personen in eine Kleinstkabine geschoben wird, in der jeder auf dem Schoß des anderen zu sitzen scheint – und leider kann man sich die Schöße nicht aussuchen -, gelingt das Atmen und den Blick über die grandiosen Fälle zu genießen – das lenkt etwas vom ungewollten Hautkontakt zu den mitfliegenden Amerikanern ab.

Hier stürzt der Sambesi auf einer Breite von 1.700 Meter bis zu 110 Meter tief in eine nur etwa 50 Meter weite Schlucht.
Hier stürzt der Sambesi auf einer Breite von 1.700 Meter bis zu 110 Meter tief in eine nur etwa 50 Meter weite Schlucht.

DSC09807_edited

An den Fällen angekommen, gibt es einen Regenüberzieher und einen Schirm. Mein Versuch, den Regenschirm abzuwehren, bleibt erfolglos. Glücklicherweise, denn der Weg gegenüber den Fällen erweist sich teilweise als Dauerdusche mit 500% Luftfeuchtigkeit.

Kaum zu glauben, dass ausgerechnet dieser Teil der Fälle ab etwa Oktober völlig trocken ist, weil der Flusslauf dann nur noch wenig Wasser führt.

Anders als vom Helicopter aus kann man die gewaltige Schönheit der Fälle bei dem Spaziergang teilweise nur erahnen, man steht in einer Dunstwolke. Kaum zu glauben, dass ausgerechnet dieser Teil der Fälle ab etwa Oktober völlig trocken ist, weil der Flusslauf dann nur noch wenig Wasser führt.

Anders als vom Helicopter aus kann man die gewaltige Schönheit der Fälle bei dem Spaziergang teilweise nur erahnen, man steht in einer Dunstwolke.
.
Brücke nach Sambia
Brücke nach Sambia