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Windhoek (29.04.2015)

Nach rund 18 Stunden landen wir in Windhoek oder besser: auf dem neuen Flughafen von Windhoek mitten in der Wüste. In einem kleinen Raum sammeln sich die Passagiere, um ein Einreisepapier auszufüllen. Wohl dem, der einen Kuli dabei hat. Wir müssen uns einen teilen und finden uns daher im mittleren Teil der Schlange vor den Einreise-Kontrolleuren wieder. Eine unverständliche Frage ignoriere ich und werde trotzdem – wohl für die geduldige Warterei – mit einem Stempel in den Reisepass belohnt.

Transfer

Für den Transfer – rund 50 km – teilen wir uns ein Fahrzeug mit einem deutschen Ehepaar, etwa in unserem Alter. Die erzählen von ihren Reiseplänen. Eine Gruppenrundreise mit Geländewagen, er darf das Versorgungsfahrzeug fahren. Nicht schlecht. Sie schlafen in kleinen Zelten auf Iso-Matten. Auch wenn sie sich die etwas dickeren gekauft haben, haben wir Mitleid, lassen uns aber nichts anmerken und wünschen zum Abschied alles Gute und einen starken Rücken.

Das Hotel Olive

Unser Hotel ist super, das Zimmer riesig und sehr aufwändig und geschmackvoll eingerichtet, wenn auch im Detail nicht immer ganz praktisch. So kämpfen wir mit gefühlten 20 Lichtschaltern, um irgendwo Licht zu bekommen und vor allem, es auszuschalten. Eine indirekte Beleuchtung rund um das Bett schaffen wir nicht und brauchen Hilfe.

Eine Unsitte aus europäischen Design-Hotels hat Windhoek erreicht: Toiletten mit Glastüren, hier in der Ausführung mit 20 cm Spalt oben und unten. Wer nachts zur Toilette geht, muss also zwangsläufig das ganze Zimmer mitbeleuchten und lässt den Partner an jedem Detail des Endes unserer persönlichen Nahrungskette teilhaben.

Die Stadt Windhoek

Unsere Frage an der Rezeption, ob wir das Stadtzentrum zu Fuß erreichen können, wird nicht richtig verstanden. Das liegt wohl daran, dass die Frage aus einheimischer Sicht völlig abwegig ist. Kein Mensch geht hier zu Fuß durch die Vororte. Obwohl es wohl nur 20 Minuten wären, wird uns ein Taxi gerufen; wir sollen für die Rückfahrt mit dem Fahrer gleich eine Zeit vereinbaren und bloß kein Taxi am Straßenrand anhalten. So gebrieft geht es ins Centrum von Windhoek. Auf der Fahrt sehen wir nichts, was uns ein „Oh, guckmal“ entlockt. Im Centrum angekommen, ändert sich unser Bild der Stadt nicht. Nichts, was sich für ein Foto lohnt.

Auch die alten Straßennamen aus der „deutschen“ Zeit tragen nicht dazu bei, dass man sich heimisch fühlt (Schützenstrasse, Schanzengasse usw.).

Windhoek - Wir werden von ein paar Einheimischen in perfektem Deutsch angesprochen. Sie seien als Kinder im Rahmen eines Entwicklungshilfeprojekts nach Rostock gebracht worden und dort aufgewachsen. Das Projekt sei mit der Wende beendet worden. Nun versucht man ein Treffen der Kinder von damals zu organisieren, damit diese sich nach 25 Jahren wiedersehen können. Wir geben etwas Geld - wo doch Rostock Bremens Partnerstadt ist - und können uns in eine Spenderliste eintragen, in die sich schon viele vor uns mit Spendenbetrag eingetragen haben. Eine gute Tat am Tag ...
Windhoek

Wir werden von ein paar Einheimischen in perfektem Deutsch angesprochen. Sie seien als Kinder im Rahmen eines Entwicklungshilfeprojekts nach Rostock gebracht worden und dort aufgewachsen. Das Projekt sei mit der Wende beendet worden. Nun versucht man ein Treffen der Kinder von damals zu organisieren, damit diese sich nach 25 Jahren wiedersehen können. Wir geben etwas Geld – wo doch Rostock Bremens Partnerstadt ist – und können uns in eine Spenderliste eintragen, in die sich schon viele vor uns mit Spendenbetrag eingetragen haben. Eine gute Tat am Tag …

Wir verabschieden uns von unseren neuen Freunden und gehen am Park vorbei zur Christuskirche, ein hübsches Gebäude aus der Zeit um 1900 in der Mitte eines Verkehrsknotenpunkts. Gleich im Eingang liegen Zeitungsausschnitte mit der Überschrift „Wieder Touristen mit dem Rostock-Trick betrogen“, „Polizei will gegen Rostock-Betrüger vorgehen“. Vielleicht hätten wir die Kirche zuerst besuchen sollen …

Wir verabschieden uns von unseren neuen Freunden und gehen am Park vorbei zur evangelischen Christuskirche, ein hübsches Gebäude aus der Zeit um 1900 in der Mitte eines Verkehrsknotenpunkts. Gleich im Eingang liegen Zeitungsausschnitte mit der Überschrift "Wieder Touristen mit dem Rostock-Trick betrogen", "Polizei will gegen Rostock-Betrüger vorgehen". Vielleicht hätten wir die Kirche zuerst besuchen sollen ...
Evangelische Christuskirche

Wir kommen mit einem Mitarbeiter der Kirche ins Gespräch. Die deutsche Gemeinde von Windhoek umfasst 2.300 Mitglieder. Jeden Sonntag gibt es einen Gottesdienst in deutscher Sprache.

Wir kommen mit einem Mitarbeiter der Kirche ins Gespräch. Die deutsche Gemeinde von Windhoek umfasst 2.300 Mitglieder. Jeden Sonntag gibt es einen Gottesdienst in deutscher Sprache.
Das Denkmal des Staatsgründers vor der Christuskirche hat das alte Reiterdenkmal ersetzt

Ansonsten werden die zwei Stunden sehr lang, die wir für unseren Stadtrundgang vorgesehen haben. Auch der „Tintenpalast“ (Regierungssitz und Parlament – siehe oben das Titelbild) ist in unmittelbarer Nähe.