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Damaraland Camp (04.-06.05.2015)

Der Airstrip, auf dem wir landen, ist eine Piste ohne jedes Gebäude.

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Richard holt uns in einem Range Rover ab. Der ist auch erforderlich, denn es gibt hier keine Straßen mehr. Nach dem Flug geht es also ziemlich bumpy weiter und zwar mehr als eine Stunde in glühender Hitze. Die Temperaturen kommen uns vielleicht noch erheblicher vor, weil wir in Swakopmund bei Nebel und relativer Kälte gestartet sind.DSC05882

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Der Empfang im Camp ist herzlich. Ein Sextett singt und trommelt mit viel Leidenschaft und das sehr gut. Das Camp ist der Hammer. Es liegt an einem Hang, das Hauptgebäude ist zum Tal hin offen (siehe oben). Gegessen wird an einem großen Gemeinschaftstisch; von der Crew sind dann immer welche dabei.

Hauptzelt im Damaraland Camp
Hauptzelt im Damaraland Camp

Am ersten Abend gibt es – statt Dinner – einen kleinen Ausflug zu Fuß. Wir erreichen einen mystisch beleuchteten Kral, in dem das Essen zubereitet und serviert wird. Einmalig. Aber es soll noch toller kommen …

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Elefanten schnarchen

Am nächsten Tag startet die Tour um 6:00. Schon nach kurzer Zeit geht es einen kleinen Hügel steil hinauf: Hier ist unser Frühstück bereits vorbereitet und das mit 360 Grad Panorama in die hügelige Savanne. Spiegeleier vom offenen Feuer.

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Dann geht es mit einem spanischen Paar und David – unserem Guide – los auf Elefantensuche.

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Es gibt keine Straßen, sondern nur die beiden Kategorien „hier ist schon mal jemanden gefahren“ und „… hier noch nie“. Gute Bandscheiben vorausgesetzt, lockert die Fahrt alle Gelenke. Die Anspannung steigt. Wo sind sie? Susan hat sie als erstes gesehen. Eine Gruppe von 12 Elefanten gruppiert sich um ein paar noch ganz junge Elefantenbabys.

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Es empfiehlt sich daher vielleicht, nicht näher heranzufahren, zumal die Gruppe nur etwa 8 Meter entfernt ist. Da von uns offenbar keine Gefahr ausgeht, legt sich ein Elefant erst einmal hin um zu schlafen. Der hat die Ruhe weg. Insgesamt ein grandioses Schauspiel. Wir fahren weiter und sehen noch einen allein schlafenden Elefanten, laut vor sich hin schnarchend.

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Der lässt sich durch uns überhaupt nicht stören. Nach kurzer Weiterfahrt entdecken wir noch eine kleine Gruppe; wir fahren bis auf ca. 6 Meter ran und sind aufgeregter als die Elefanten.

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Uns wurde vorher eine – wahrscheinlich optimistische – Prognose  von 90% gegeben. Mit gleich zwei Elefantengruppen, waren wir also äußerst erfolgreich.

Twyfelfontein

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Weiter geht es zu einem Berg, an dem rund 2.000 bis 6.000 Jahre alte Wandzeichnungen und -reliefs. Teilweise komplett dem Wetter ausgesetzt, sind diese noch heute zu bewundern. Was hat die Leute damals bewogen, ihre Erlebnisse und Erfahrungen mühsam in Stein zu verewigen? und für uns geht gerade eine Zeit zu Ende, in der wir dazu Papier verwendet haben.

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Noch ein Elefant

Da wir erst am Mittag abreisen, bietet uns David noch einen Ausflug für den Vormittag an. Wir hören über Funk die Bemühungen einer anderen Gruppe, Elefanten zu finden. Und wir sind auch am zweiten Tag erfolgreich: Ein einzelner Bulle steht vor uns.

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Anders als die Gruppe gestern ist der Bulle reichlich nervös und stellt sich uns drohend entgegen. Ein Weibchen wäre ihm wahrscheinlich lieber als ein knatternder Land-Rover mit eher nicht essbarem Inhalt.

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Auf der Rückfahrt haben wir noch das Glück, eine kleine Herde der seltenen Kudus – eine riesige Antilope – zu sehen.

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Kudu

Tiere suchen

Ein entscheidender Teil der Safaris ist naturgemäß das Aufspüren von Tieren.

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Anders als die Fotos einer Safari vermuten lassen – diese stellen nur den komprimierten „Extrakt“ dar – sieht man meistens nirgends ein Lebewesen, auch wenn die Landschaft regelmäßig ein gewaltiges Areal für unseren Blick freigibt.

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Da nur selten alle Leute im Jeep ein Tier zur gleichen Zeit entdecken, ergibt sich meist folgender Dialog:

Da, ein Springbock!
Wo „da“?
Na da vorne!
Wo „vorne“?
Na da! Gleich links neben dem Busch!

In dem in Frage kommenden Bereich gibt es ungefähr 25 Büsche. ich scanne nacheinander die Bereiche links neben den 25 Büschen ab. Bis ich damit durch bin, hat auch ein Springbock mit amputiertem Vorderlauf längst das Weite gesucht. Am Nachmittag – nachdem man schon 20 Springböcke gesehen hat und man „satt“ ist, werden die Dialoge kürzer:

Siehst Du den Springbock da vorne?
Ja! (ohne, dass man den Kopf gewendet hat)