Der Flug heute ist mit 1:30 Stunden noch etwas länger als der letzte, dafür die meiste Zeit relativ ruhig. Da es an Bord sonst kein Entertainment gibt, schmeißt der Pilot aber ab und zu den Achterbahn-Simulator an …
Die Landschaft hat sich völlig verändert. Die gebirgige Wüstenlandschaft ist einer flachen Savanne mit üppiger Vegetation gewichen. Auf dem Weg vom Airstrip kommen wir kaum im Camp an, weil dauernd Tierherden zu bestaunen gibt: Zebras, Impalas, Warzenschweine, Gnus, Wasserböcke und Springböcke.
Das Camp ist um ein Wasserloch gebaut. Als wir ankommen und auf die Terrasse des Hauptzeltes gebeten werden, tummeln sich unmittelbar davor ca. 40 verschieden Tiere, teilweise nur 4 Meter entfernt. Man hat das Gefühl, in einem Zoo zu sein, nur das die Verhältnisse hier umgekehrt sind.
Vor unserem Zelt müssen erst einmal ein paar Impalas und Wasserböcke verscheucht werden, die mitten im Weg herumstehen. Es erscheint nun verständlich, dass es strikt verboten ist, vor Sonnenauf- und nach Sonnenuntergang das Zelt allein zu verlassen (nur in bewaffneter Begleitung) oder auf der Terrasse zu sitzen. Es müssen ja nicht immer Impalas sein die im Weg herumstehen …
Sundowner einmal anders
Zum Sundowner bleiben wir in der näheren Umgebung, aber an Tieren ist so ziemlich alles dabei einschl. Giraffen und Rhinos, für die ich im Rhino-Camp 13 Stunden unterwegs war.
Hier handelt es sich allerdings um die white Rhinos (fressen Büsche), sondern um nicht ganz so scheuen Black Rhinos (eher Grasfresser). Die White Rhinos sind übrigens die einzigen Tiere, die Zweige im 45-Grad-Winkel abbeißen – wichtig zum Fährtenlesen.
Es folgt ein unvergessliches Erlebnis: Wir spüren eine etwa 18köpfige Löwengruppe auf und parken den offenen Land Rover etwa zwei Meter vor dem ersten Tier. Den Löwen gefällt das nicht, so dass sie etwas Platz machen, was aber nun bedeutet, dass wir von Löwen umringt sind.
Aber die wollen noch nicht mal spielen, liegen nur faul und inzwischen auch wieder ganz entspannt in der Gegend herum. Den Job, uns zu beobachten, nehmen der Reihe nach unterschiedliche Löwenweibchen war. Inzwischen sind auch wir ganz entspannt. Die Sonne ist gerade hinter dem Horizont verschwunden, höchste Zeit für den Sundowner. Es war zwar nicht so geplant, aber wir bleiben dafür jetzt besser im Wagen. Gin Tonic in einer Löwengruppe. Hard to beat!
Inzwischen ist es fast dunkel und langsam kommt Leben in die Gruppe. Die Löwen machen sich fertig zur Jagd. Drei Weibchen bleiben zurück, um auf den Nachwuchs – 4 oder 5 Löwenbabies – aufzupassen. Zusammen mit den Jägern machen auch wir uns auf den Weg; unser Dinner ist allerdings schon vorbereitet.
Da es schon dunkel ist, werden wir von einem mit Gewehr bewaffneten Guide zu unserem Zelt gebracht, schnell duschen und wieder in bewaffneter Begleitung zum Essen. Wir wissen ja, dass die Löwen auf Jagd sind …
Ausflug in den Etosha (11.05.2015)
Die Etosha-National Park ist ein riesiges, flaches Savannen-Gebiet. Bäume wechseln sich mit Büschen ab, diese mit Gras und dann wieder umgekehrt. Das Auge verliert sich am Horizont; kein Berg zu sehen. Nach den beeindruckenden Landschaften, in denen wir gewesen sind, ist das hier eher langweilig. Aber das Gebiet ist unglaublich reich an Tieren.
Wir haben z. B. mittags das Glück, dass eine große Elefanten-Gruppe auf dem Weg zu einem Wasserloch direkt an unserem Jeep vorbeizieht.
Alle Tiere hier aufzuführen ist schier unmöglich. Am Nachmittag auf der Rückfahrt schaut man sich nach einer Herde Giraffen gar nicht mehr um. Es muss schon ein Löwe sein …
Abreisetag – Kurzausflug um 05:30
Zuma hat uns zu einem Ausflug noch vor dem Frühstück ermuntert.
Irgendwann steigen wir aus, um näher an Rhinos heranzukommen, bis die Tiere sich bewegen, glücklicherweise von uns weg … Zuma hat ein Gewehr dabei und sichert ständig, denn die Löwen können noch unterwegs sein.
Bald sehen wir, dass das tatsächlich noch der Fall ist. Denn wir finden vier Löwenbabys allein mit zwei Teenagern, die aufpassen sollen.
Die Herde ist noch unterwegs. Die Kleinen spielen unbekümmert im Morgengrauen und auch die Aufpasser haben ihren Spaß und führen Scheinkämpfe in einer großen Sandgrube aus.
Auf geht es zurück zum Frühstück. Zuma erhält einen Funkspruch, wird nervös und wechselt die Richtung und gibt Vollgas, soweit dies in dem Gelände möglich ist. Bald haben wir sein Ziel erreicht:
Die Löwen haben eine große Antilope erlegt und die zwei männlichen Löwen haben bereits mit der Mahlzeit begonnen. Bald sind auch die Weibchen dran und dann sehen wir auch die Löwenbabys – in Begleitung – kommen. Fast 20 Löwen machen sich gleichzeitig an ihrer Beute zu schaffen. Dabei wird ordentlich krach gemacht …
Nach dem Frühstück geht es dann per Auto mit unserem neuen Guide Falco – einem Deutsch-Namibier- Richtung Etosha Park.