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Etosha, Ongama, Okonjima, Maun (12.-15.05.2015)

Fahrt durch den Etosha zum Ongama Tree Top Camp (12.05.2015)

Falco – unser neuer Guide – ist Deutsch-Namibier aus Swakopmund. „Die schönste Stadt der Welt“ wie er meint. Wir sind höflich und widersprechen nicht.

Hier im Park schlafen die Nashörner direkt an der Straße. Kein Vergleich mit den scheuen Nashörnern im Damaraland.
Hier im Park schlafen die Nashörner direkt an der Straße. Kein Vergleich mit den scheuen Nashörnern im Damaraland.

Er hat es schwer mit uns, weil wir schon ziemlich alles an Tieren gesehen haben und uns die Fahrt zum nächsten Camp durch den Etosha Park führt; den größten Teil der Strecke sind wir gestern schon mit Zuma gefahren. Aber es ist ganz interessant, nun Erklärungen auf Deutsch zu hören.

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Das Ongama Tree Top Camp ist komplett auf Stelzen gebaut, so dass die bewaffnete Begleitung am Abend entbehrlich ist. Löwen mögen keine Treppen (bei Leoparden wäre ich mir da nicht so sicher …).

Ongama Tree Top Camp
Ongama Tree Top Camp

Wir schlafen „offen“, d. h., die Plane nach vorn zum Wasserloch bleibt offen. Eine neue Erfahrung.

Außenduschen (Photomitte) kennen wir schon aus anderen Camps. Genauso offen wie hier unsere Schlafstelle …

Dachs im Bett

Kein Vergleich mit dem, was ich beim Einsteigen ins Bett erlebt habe: ich fühle etwas Warmes, flauschiges mit Kurzhaarfell. Dieses Etwas stellt sich tot, bewegt sich nicht und entpuppt sich letztlich als Wärmflasche mit Frotteebezug … An sich eine gute Idee, aber eine Ankündigung wäre nett gewesen. In der nächsten Hütte schläft ein Schweizer Paar, dass wir schon im vorherigen Camp kennengelernt haben. Hier ist die Frau zuerst ins Bett gekrabbelt und hat fast einen Herzkasper gekriegt.

13.05.2015: Etosha National Park

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Morgens vor unserer Hütte

Vormittags geht es noch einmal in den Etosha Park. Wir fahren zur Etosha-Pfanne. Ein riesiger ausgetrockneter See. Die Vegetation um die Pfanne und die Pfanne selbst erinnern an das Wattenmeer bei Ebbe.

Etosha-Pfanne
Etosha-Pfanne

Hier machen wir einen Test: Falco bringt den Verbandskasten des Autos 100 Schritte in die platte „Pfanne“ und wir sollen diese mit geschlossenen Augen erreichen. Susan driftet nach links und meine Abweichung nach rechts beträgt fast 20 %. Dieser Test hilft uns, wenn wir uns mal in der Wüste verirren …

Abreise (14.05.2015)

Für uns ist ein gesonderter Tisch zum Frühstück gedeckt inkl. einer Flasche Sekt (ich habe Geburtstag). Nach Sekt ist uns allerdings um diese Zeit noch nicht.

Okonjima Bush Camp

Unsere nächste Station auf dem Weg nach Windhoek liegt in Otjiwarongo. Das Camp ist sehr luxuriös. Unsere Unterkunft ist gemauert (keine Zeltwände mehr) und lässt sich sogar abschließen. Das sind wir nicht mehr gewohnt. Das Camp arbeitet mit der AfriCat Foundation zusammen, ist also spezialisiert auf Geparden und Leoparden. Auf geht es also am Nachmittag zur Suche nach den Katzen mit dem modischen Fell. Beide gelten als sehr schwierig aufzuspüren. Da in dem Reservat insbesondere die ausgewilderten Tiere mit einem kleinen Sender versehen sind, versucht unser Guide die Tiere mit einem Empfänger zu orten. Wir kommen so bis auf ca. 15 Meter an einen Leoparden heran, haben aber keine Chance, weil er sich im dichten Busch versteckt hält. Auf dem Rückweg haben wir aber Glück, steigen aus dem Wagen und kommen bis auf wenige Meter an drei schlafende Geparden heran. Hard to beat!

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Susan hat geplaudert und so weiß Rick – unser Katzen-Spürhund – dass ich Geburtstag habe.  Er holt eine Gitarre und am Lagerfeuer gibt es dann „Oh Baby, I love your way“ (oder so ähnlich) und natürlich „Happy Birthday“.  Auch mit ausreichendem Abstand vom Feuer sitze ich wie auf Kohlen, denn ich muss noch duschen und es bleibt nicht mehr viel Zeit zum Dinner.

Wir haben zum Dinner einen Tisch mit unseren Schweizer Bekannten und Falco. Die Zeit ist jetzt reif für den Sekt, den das Haus auch hier bereitgesellt hat. Ein schöner Abend.

Leopard und Flug nach Maun (15.05.2015)

Wieder früh aufstehen, denn schon vor dem Frühstück geht mit Rick erneut los, um den Leoparden zu sehen. Viel Zeit haben wir nicht, weil wir um spätestens 09:00 los müssen, wenn wir unseren Flieger in Windhoek erreichen wollen. Aber wir haben Glück:

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Ein Leopard in freier Savanne. Es gelingt Rick mit ca. 10 Meter Abstand über eine lange Strecke parallel zum Leoparden zu fahren. Das verspätete Geburtstagsgeschenk.

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Flug nach Maun

Die Strecke nach Windhoek ist langweilig, immer gerade aus, Busch-Savanne zu beiden Seiten. Der Flug führt uns schon mal nach Victoria Falls, weil wir hier zwischenlanden. In der Ferne konnte man die Wasserfälle beim Anflug schäumen sehen.

Royal Tree Lodge

Maun erscheint uns als typische Kleinstadt in Afrika; wie gut, dass wir unseren Weg zum Camp nicht suchen müssen, sondern abgeholt werden. Da wir jetzt für lange Zeit in der Wüste und im Busch gewesen sind, und wir afrikanische Städte gar nicht kennen, erscheint uns alles wenig einladend. Die Lodge überrascht dann allerdings. Im Hauptgebäude ist bereit ein Tisch für ca. 16 Leute gedeckt. Alles wirkt sehr edel mit dem Charme der 50er Jahre (oder was wir uns darunter in Afrika vorstellen).

Royal Tree Lodge in Maun: Auf zum Dinner, dass sich als große Show entpuppte. Eine Trommel lud an den Tisch; ich saß neben dem Hausherren, einem etwa 60jährigen Schwarzafrikaner - den wir Onkel Tom tauften - , der die Unterhaltung über den gesamten Tisch ein wenig steuerte. Eine Dame an der Stirnseite forderte zum Gebet auf und dann kam die Vorspeise. Während der Unterhaltung ergab sich, dass wir am Tisch u. a. mit drei texanischen Paaren saßen, die eine Klinik für Frühgeborene gründen wollten. Eine farbige Priesterin, die den Tisch sehr gut mit interessanten Details und netten Geschichten unterhielt, sollte morgen die Gründungsfeierlichkeiten leiten.
Royal Tree Lodge in Maun

Unser Zelt ist dann eher einfach, mit Außendusche, aber auch wieder zum Abschließen. Dann auf zum Dinner, dass sich als große Show entpuppte. Eine Trommel lud an den Tisch; ich saß neben dem Hausherren, einem etwa 60jährigen Schwarzafrikaner – den wir Onkel Tom tauften – , der die Unterhaltung über den gesamten Tisch ein wenig steuerte. Eine Dame an der Stirnseite forderte zum Gebet auf und dann kam die Vorspeise. Während der Unterhaltung ergab sich, dass wir am Tisch u. a. mit drei texanischen Paaren saßen, die eine Klinik für Frühgeborene gründen wollten. Eine farbige Priesterin, die den Tisch sehr gut mit interessanten Details und netten Geschichten unterhielt, sollte morgen die Gründungsfeierlichkeiten leiten, zu der u. a. auch die Tochter eines der texanischen Paare anreisen würde, um dies mit ihrer Hochzeit zu kombinieren (zurück in Texas sollte dann noch einmal mit 250 Gästen gefeiert werden …).

Ongava Game Reserve + Etosha (10.-12.05.2015)

Der Flug heute ist mit 1:30 Stunden noch etwas länger als der letzte, dafür die meiste Zeit relativ ruhig. Da es an Bord sonst kein Entertainment gibt, schmeißt der Pilot aber ab und zu den Achterbahn-Simulator an …

Gnus
Gnus

Die Landschaft hat sich völlig verändert. Die gebirgige Wüstenlandschaft ist einer flachen Savanne mit üppiger Vegetation gewichen. Auf dem Weg vom Airstrip kommen wir kaum im Camp an, weil dauernd Tierherden zu bestaunen gibt: Zebras, Impalas, Warzenschweine, Gnus, Wasserböcke und Springböcke.

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Das Camp ist um ein Wasserloch gebaut. Als wir ankommen und auf die Terrasse des Hauptzeltes gebeten werden, tummeln sich unmittelbar davor ca. 40 verschieden Tiere, teilweise nur 4 Meter entfernt. Man hat das Gefühl, in einem Zoo zu sein, nur das die Verhältnisse hier umgekehrt sind.

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Vor unserem Zelt müssen erst einmal ein paar Impalas und Wasserböcke verscheucht werden, die mitten im Weg herumstehen. Es erscheint nun verständlich, dass es strikt verboten ist, vor Sonnenauf- und nach Sonnenuntergang das Zelt allein zu verlassen (nur in bewaffneter Begleitung) oder auf der Terrasse zu sitzen. Es müssen ja nicht immer Impalas sein die im Weg herumstehen …

Sundowner einmal anders

Zum Sundowner bleiben wir in der näheren Umgebung, aber an Tieren ist so ziemlich alles dabei einschl. Giraffen und Rhinos, für die ich im Rhino-Camp 13 Stunden unterwegs war.

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Hier handelt es sich allerdings um die white Rhinos (fressen Büsche), sondern um nicht ganz so scheuen Black Rhinos (eher Grasfresser). Die White Rhinos sind übrigens die einzigen Tiere, die Zweige im 45-Grad-Winkel abbeißen – wichtig zum Fährtenlesen.

Es folgt ein unvergessliches Erlebnis: Wir spüren eine etwa 18köpfige Löwengruppe auf und parken den offenen Land Rover etwa zwei Meter vor dem ersten Tier. Den Löwen gefällt das nicht, so dass sie etwas Platz machen, was aber nun bedeutet, dass wir von Löwen umringt sind.

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Aber die wollen noch nicht mal spielen, liegen nur faul und inzwischen auch wieder ganz entspannt in der Gegend herum. Den Job, uns zu beobachten, nehmen der Reihe nach unterschiedliche Löwenweibchen war. Inzwischen sind auch wir ganz entspannt. Die Sonne ist gerade hinter dem Horizont verschwunden, höchste Zeit für den Sundowner. Es war zwar nicht so geplant, aber wir bleiben dafür jetzt besser im Wagen. Gin Tonic in einer Löwengruppe. Hard to beat!

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Inzwischen ist es fast dunkel und langsam kommt Leben in die Gruppe. Die Löwen machen sich fertig zur Jagd. Drei Weibchen bleiben zurück, um auf den Nachwuchs – 4 oder 5 Löwenbabies – aufzupassen. Zusammen mit den Jägern machen auch wir uns auf den Weg; unser Dinner ist allerdings schon vorbereitet.

Da es schon dunkel ist, werden wir von einem mit Gewehr bewaffneten Guide zu unserem Zelt gebracht, schnell duschen und wieder in bewaffneter Begleitung zum Essen. Wir wissen ja, dass die Löwen auf Jagd sind …

Ausflug in den Etosha (11.05.2015)

Die Etosha-National Park ist ein riesiges, flaches Savannen-Gebiet. Bäume wechseln sich mit Büschen ab, diese mit Gras und dann wieder umgekehrt.  Das Auge verliert sich am Horizont; kein Berg zu sehen. Nach den beeindruckenden Landschaften, in denen wir gewesen sind, ist das hier eher langweilig. Aber das Gebiet ist unglaublich reich an Tieren.

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Zebra-Streifen im Etosha

Wir haben z. B. mittags das Glück, dass eine große Elefanten-Gruppe auf dem Weg zu einem Wasserloch direkt an unserem Jeep vorbeizieht.

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Alle Tiere hier aufzuführen ist schier unmöglich. Am Nachmittag auf der Rückfahrt schaut man sich nach einer Herde Giraffen gar nicht mehr um. Es muss schon ein Löwe sein …

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Abreisetag – Kurzausflug um 05:30

Zuma hat uns zu einem Ausflug noch vor dem Frühstück ermuntert.

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Irgendwann steigen wir aus, um näher an Rhinos heranzukommen, bis die Tiere sich bewegen, glücklicherweise von uns weg … Zuma hat ein Gewehr dabei und sichert ständig, denn die Löwen können noch unterwegs sein.

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Die Schatten im Vordergrund sind wir. Vorn die Rhinos und hinten die Löwen …

Bald sehen wir, dass das tatsächlich noch der Fall ist. Denn wir finden vier Löwenbabys allein mit zwei Teenagern, die aufpassen sollen.

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Die Herde ist noch unterwegs. Die Kleinen spielen unbekümmert im Morgengrauen und auch die Aufpasser haben ihren Spaß und führen Scheinkämpfe in einer großen Sandgrube aus.

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Auf geht es zurück zum Frühstück. Zuma erhält einen Funkspruch, wird nervös und wechselt die Richtung und gibt Vollgas, soweit dies in dem Gelände möglich ist. Bald haben wir sein Ziel erreicht:

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Die Löwen haben eine große Antilope erlegt und die zwei männlichen Löwen haben bereits mit der Mahlzeit begonnen. Bald sind auch die Weibchen dran und dann sehen wir auch die Löwenbabys – in Begleitung – kommen. Fast 20 Löwen machen sich gleichzeitig an ihrer Beute zu schaffen. Dabei wird ordentlich krach gemacht …

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Nach dem Frühstück geht es dann per Auto mit unserem neuen Guide Falco – einem Deutsch-Namibier- Richtung Etosha Park.